Juckreiz

Saisoneröffnung für Plagegeister

Von Tobias Lemser · 2015

 Eine Wespe sitzt auf einem Gebäckstück. Thema: Juckreiz durch Insektenstiche

In den anstehenden warmen Monaten sind wieder viele Stechmücken, Wespen und Zecken unterwegs. Um sich präventiv vor ihnen zu schützen, aber auch um Beschwerden nach Stichen, wie Juckreiz oder Schwellungen, zu lindern, bieten Apotheken gezielt wirkende Sprays, Salben und Lotionen.

Endlich Frühling. Ob der langersehnte Grillabend auf der Dachterrasse, die Kanutour durch sanfte Flussläufe oder der ausgedehnte Waldspaziergang durchs Gehölz – Unternehmungen, auf die wir uns schon seit Monaten freuen und die nun in der warmen Jahreszeit wieder so richtig Spaß machen. Wenn da nicht die hemmungslos stechenden Insekten wären und unsere Begeisterung trüben würden. 

Gerade Stechmücken, Wespen, Bremsen und Zecken gehören zu den Insekten, die bei warmen Temperaturen besonders aktiv sind und häufig lästig werden können. Hat sich beispielsweise eine Stechmücke mit ihrem Rüssel in die Haut gebohrt, dringen körperfremde Substanzen ein, die das Immunsystem durch die Ausschüttung des Botenstoffs Histamin zu bekämpfen versucht. Neben starkem Juckreiz rund um die Einstichstelle kann ein Mückenstich jedoch ebenso mit brennenden Schwellungen und Rötungen einhergehen. 

Mit Kortison gegen den Juckreiz

Schnelle Linderung lässt sich durch Kühlung der betroffenen Hautstellen erzielen. „Zudem eignen sich entzündungshemmende Cremes und Lotionen auf Basis von Hydrokortison, genauso wie in der Apotheke rezeptfrei erhältliche Antihistaminika, die in Form von Tabletten eingenommen werden können“, sagt Dr. Joachim Kresken, Apotheker in Viersen und Vorsitzender der Gesellschaft für Dermopharmazie. Ebenso können elektrische Stichheiler lindernd wirken, die mithilfe von Erwärmung das von der Mücke injizierte Gift zersetzen und gleichzeitig den Juckreiz unterbinden.

Neben den zumeist harmlosen kleinen Blutsaugern wurden deutschlandweit mittlerweile jedoch auch exotische Mückenarten wie etwa die asiatische Tigermücke oder Buschmücke zunehmend gesichtet. Das Tückische: Durch die Exoten können Tropenkrankheiten wie das West-Nil-Fieber auch hierzulande Einzug halten.

Doch wie schafft man es, die Plagegeister gar nicht erst anzuziehen? Besonders bewährt haben sich Mückenschutzmittel aus der Apotheke, sogenannte Repellentien, die die insektenabweisenden Substanzen Icaridin beziehungsweise Diethyltoluamid beinhalten. Repellentien können Mücken mehrere Stunden nach dem Auftragen auf die Haut abwehren, sollten jedoch nicht bei Säuglingen und Kleinkindern angewendet werden. 

Vorsicht vor Wespenstichen

Stechen Mücken beinahe unbemerkt zu, können Wespen- und Bienenstiche unangenehme Begleiterscheinungen hervorrufen. Dabei schmerzt und brennt die Region um die Einstichstelle nicht nur, auch schwillt die Haut oftmals an und rötet sich. Wichtig nach Bienenstichen ist es, den festsitzenden Stachel zu entfernen. Während von dem altbekannten Hausmittel Zwiebel, das die Entzündung aufgrund der Reizstoffe sogar noch verschlimmern kann, abzuraten sei, empfiehlt Dr. Joachim Kresken stattdessen kühlende Umschläge unter Einsatz von Antiseptika. Aber auch Kortisoncremes, die intensiver als Cremes mit Antihistaminika wirken und zusätzlich die Entzündung eindämmen, bieten sich bei beiden Insektenstichen an. Welche rezeptfrei erhältlichen Produkte sich für wen eignen, lässt sich durch fachkundige Beratung mit dem Apotheker klären.

Da Wespengift ein hohes allergenes Potenzial besitzt, kann ein Stich für Insektengiftallergiker infolge der anschwellenden Schleimhäute der Atemwege besonders gefährlich sein. Weitere Indizien für einen anaphylaktischen Schock: Herzklopfen, Schwindel oder Schwellungen im Gesicht. Um sofort antiallergische Maßnahmen einleiten zu können, ist es dringend erforderlich, einen Notarzt zu rufen.

Zecken lauern beinahe überall

Weniger eilig, jedoch gleichsam wachsam gilt es zu sein, wenn sich eine Zecke in der Haut festgebissen hat. „Ein Zeckenbiss kann nicht nur eine Meningitis, sondern auch eine Borreliose verursachen. Sie ist daran erkennbar, dass um den Einstich eine münzförmige ständig größer werdende Hautrötung eintritt“, so Kresken. „Bestätigt sich der Verdacht, muss mit einem Antibiotikum behandelt werden.“ 

Um Zecken gar nicht erst Angriffsflächen zu bieten, empfiehlt es sich, im Freien den Körper ausreichend mit Textilien zu bedecken und Repellen­tien aufzutragen, die nachweislich die Blutsauger abhalten – bester Schutz, damit den kulinarischen und unter­nehmungslustigen Freuden in den kommenden Monaten nichts im Wege steht. 

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