Magen-Darm-Beschwerden

Ein empfindliches System

Von Alexandra Grossmann · 2016

Eine Person hält sich den Bauch vor Schmerzen. Thema: Magen-Darm-Beschwerden

Unser Verdauungssystem ist ein hoch komplexes Gebilde aus Organen. Im Wechselspiel sorgen sie für die Verdauung der Nahrung und für die Versorgung unseres Körpers mit Nährstoffen. Ist das eine oder andere Zahnrad in seiner Funktion gestört, so kann das empfindliche Gleichgewicht unseres Magen-Darm-Trakts schnell aus den Fugen geraten. Die Ursachen sind vielfältig.

Ein hoch komplexer Vorgang sorgt dafür, dass unser Körper die Energie bekommt, die wir zum Leben brauchen. Die wichtigsten Ursachen für Störungen werden durch zu wenig Bewegung und falsche Ernährung verursacht, manchmal sind auch Bakterien, Viren oder Medikamente die Auslöser für Krankheiten. Diese wiederum können sogar zu Darmkrebs führen – die Krebsart, die in Deutschland am dritthäufigsten auftritt. 

Magen und Darm sind die größten Organe im Verdauungsapparat. Hier wird die Nahrung aufgenommen, zerkleinert, in ihre Bestandteile zerlegt und wieder aufgenommen oder ausgeschieden. In unserem Magen sorgen Enzyme und Magensäure für die Verdauung und zerstören die meisten Bakterien. Ist die Nahrung zu einem Brei verflüssigt, kommt sie in den Zwölffingerdarm, wo, vermischt mit der Flüssigkeit von Gallenblase und Bauchspeicheldrüse, das Nahrungsfett verdaut wird. Als nächster Schritt nimmt der Dünndarm Nährstoffe auf. Der Dickdarm wiederum absorbiert Elektrolyte und Flüssigkeit.

Darmflora aus dem Gleichgewicht

Ein System, das störanfällig ist. Allein unser Darm mit einer Fläche von rund 400 Quadratmetern ist etwa 200 Mal umfangreicher als die Oberfläche unseres Körpers. Auf dieser Fläche kommt er mit Fetten und Proteinen, Medikamenten und Giften in Kontakt. Jeden Tag fließen rund zehn Liter Flüssigkeit durch ihn. Sein empfindliches Gleichgewicht hält die Darmflora: Ungefähr 500 verschiedene Bakterienarten und Mikroorganismen leben zu Billionen in unseren Schleimhäuten. Manche sind hilfreich für die Verdauung, andere leben in Koexistenz und sind für uns irrelevant, noch andere wiederum können uns schaden, wenn das Zusammenleben dauerhaft gestört ist. Wenn die Darmschleimhaut geschädigt und das Darmmilieu aus dem Gleichgewicht gebracht ist, verdrängen schädliche Organismen die nützlichen. Mediziner sprechen dann von Dysbiose oder Dysbakterie. 

Bakterien und Viren können verschiedene Krankheiten auslösen. Zu den weltweit häufigsten Infektionskrankheiten zählt die Magen-Darm-Infektion, auch Gastroenteritis genannt. Insbesondere Noro- und Rotaviren sind hier verantwortlich. Es können auch Lebensmittelvergiftungen die Ursache für Brechdurchfall sein. In diesem Fall produzieren Bakterien Giftstoffe, also Toxine. Meistens klingen diese Erkrankungen schnell wieder ab.

Jeder fünfte Deutsche betroffen

Anders beim so genannten Reizdarm, wenn der Dickdarm auf verschiedene Einflüsse chronisch mit Verstopfungen oder Durchfall reagiert, ohne dass eine krankhafte Veränderung bestünde. Weil es sich um mehrere Symptome gleichzeitig handelt, wird die Krankheit Reizdarmsyndrom genannt. Jeder fünfte Deutsche ist betroffen, die meisten unter ihnen Frauen. Sie reagieren auf bestimmte Speisen, auf Stress oder Sorgen. Es wird vermutet, dass diese Symptome Folgen einer Nahrungsmittelallergie Typ III sind – wie auch bei der chronisch entzündlichen Darmkrankheit Morbus Crohn. 

Ursache vieler Magen-Darm-Probleme ist Stress. Fast jeder kennt es, wenn der Bauch auf Gefühle reagiert. Unser Verdauungssystem ist sensibel, es reagiert empfindlich auf Aufregung, Angst oder Liebeskummer. Redewendungen wie „Mir wird schlecht“ oder „Etwas schlägt mir auf den Magen“ sind üblicher Sprachgebrauch. Magen oder Darm reagieren, wenn die Stresshormone Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet werden. Die Folgen: Durchfall, Verstopfung oder Sodbrennen. 

Magen-Darm-Beschwerden: Falsche Ernährung verantwortlich

Viele Menschen greifen zu Schokolade oder fetthaltigen Speisen, was meist aber die Probleme verstärkt, anstatt sie zu lindern. Besser als Fleisch, Zucker oder Säurehaltiges wie Kaffee sind basische Lebensmittel wie Nudeln und Kartoffeln, um den Verdauungstrakt wieder zu beruhigen. 

Die falsche Ernährung ist ohnehin in den meisten Fällen verantwortlich für Magen-Darm-Beschwerden. Nicht nur Laktoseintoleranz oder besondere Allergien sind hier die Ursachen; auch die üblichen falschen Ernährungsgewohnheiten schaden. Zu fett, zu scharf, zu süß ist unser Essen, dazu kommen Alkohol, Kaffee und Zigaretten. Auch zu große Portionen und unregelmäßige Zeiten belasten die Verdauung. Zu guter Letzt: Der Darm braucht Bewegung, um in Gang zu kommen.

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