Wundversorgung

Alarm im Haushalt

Von Tobias Lemser · 2017

 Pflaster am Finger; Thema: Wundversorgung

Jedes Jahr verletzen sich rund 2,8 Millionen Menschen bei Unfällen in den eigenen vier Wänden. Besonders häufig sind Schnittverletzungen und Verbrennungen. Tritt der Notfall ein, ist es wichtig, sich selbst oder andere richtig versorgen zu können. Doch worauf kommt es dabei an und welche Utensilien gehören unbedingt in eine Hausapotheke?

Wenn’s im Haushalt hektisch zugeht und alles auf einmal kommt, ist die Gefahr für Unfälle besonders groß. Etwa dann, wenn das Mittagessen auf dem Herd köchelt und plötzlich das Telefon klingelt. Kurz nicht aufgepasst, spritzt sprudelnd heißes Wasser aus dem Kochtopf und verbrüht den Unterarm.

Herd aus, Wasserhahn an 

Jetzt heißt es, sofort zu handeln und die Brandwunde unter nicht zu kaltem Wasser zehn Minuten lang zu kühlen. Das lindert den Verbrennungsschmerz und verhindert, dass die Hitze in tiefere Hautschichten dringt und es zum sogenannten Nachbrennen kommt. Ist die Haut nur leicht beschädigt und lediglich gerötet, kann man sie mit einem Brand- und Wundgel aus der Apotheke selbst versorgen. Diese speziellen Salben kühlen und beruhigen nicht nur, sondern bilden zudem einen dünnen Film, um die Wunde vor weiterer Reizung und Verunreinigung zu schützen.

Abzuraten ist von Hausmitteln wie Mehl, Zahnpasta, Öl oder Kartoffelscheiben. Statt Schmerz zu lindern, können sie sogar zu Entzündungen führen – insbesondere dann, wenn sich Brandblasen bilden und aufgehen. Ist die Verbrennung stärker und größer als eine Handfläche, sollte ein Arzt die Behandlung übernehmen. Ähnlich bei einem Sonnenbrand: Auch hier ist es wichtig, die Haut am besten durch feuchte Umschläge zu kühlen und zusätzlich lipidhaltige Emulsionen aufzutragen. Lotionen und Schaumsprays, die abhängig von der Verbrennung zwei- bis dreimal täglich angewendet werden sollten, schützen die Haut vor dem Austrocknen und reparieren sie.

Pflaster geben Rundumschutz 

Aber auch bei Schürf-, Platz- und vor allem Schnittwunden ist die Hausapotheke erster Anlaufpunkt. Ist die Verletzung klein und eher oberflächlich, reicht es aus, die Blutung mit einer sterilen Kompresse zu stillen. Anschließend kommt es darauf an, die Wunde vorsichtig zu reinigen, trocken zu tupfen und mit einem Pflaster zu versorgen – der beste Schutz, um Verunreinigungen, Bakterien und letztlich Infektionen keine Chance zu geben.

Wundversorgung: Narben brauchen Pflege

Da sich je nach Größe und Tiefe der Schnittverletzung oder Abschürfung unschöne Narben bilden können, ist es zur besseren Wundheilung ratsam, Zug- oder Dehnungsbelastungen der Wunde zu vermeiden und keine scheuernde Kleidung zu tragen. Zudem sollte die Narbe vor Sonne geschützt und mit speziellen Cremes, wie Silikongelen und Pflegecremes mit Zwiebelextrakt, gepflegt werden. Wer sich unsicher ist, welche Creme die Richtige ist, erhält vom Apotheker seiner Wahl eine umfassende Beratung. Fakt ist: Ob beim Heimwerken, Putzen oder Kochen – Unfallgefahren lauern überall. Auch wenn eine optimal ausgestattete und sortierte Hausapotheke die Risiken nicht mindern kann, erleichtert sie die Erstversorgung ganz erheblich.

3 Tipps zum Umgang mit Ihrer Apotheke

  • Bewahren Sie die Hausapotheke kindergesichert in einem stabilen Medizinschrank, in einem trockenen, dunklen und kühlen Raum auf!

  • Werfen Sie das Medikament in den Müll, sobald das Haltbarkeitsdatum überschritten ist! 

  • Notieren Sie nach Anbruch das Öffnungsdatum, wenn es kein Verfallsdatum gibt!

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